Ismail Tipi MdL beim Neujahrsempfang der CDU
Ismail Tipi verstand es, mit seinen Ausführungen zu den Entwicklungen in Deutschland viele Zusammenhänge darzustellen. So berichtete er, dass die Salafisten leider nicht in allen Bundesländern als Gefahr für die Demokratie und Verletzung der Menschenrechte erkannt werden. Er habe deshalb schon vor Jahren die Politik in Nordrhein-Westfalen über die von Salafisten ausgehende Gefahr hingewiesen. Den Hasspredigern würde weiter erlaubt, junge Menschen zu fanatisieren und zu radikalisieren, um sich gegen westliche Werte und die Gesellschaft zu stellen.
Genauso erschwere es Integration, wenn ein Land seine eigenen Werte nicht immer wahrnehmbar vertrete. Für die zuwandernden Flüchtlinge habe die Religion einen hohen Stellenwert. Welcher Eindruck entstehe wohl, wenn von ihnen wahrgenommen werde, dass man in Deutschland Kreuze in öffentlichen Räumen abhänge oder gar Kirchen verkaufe. Für ihn sei die Aussage „der Islam gehöre zu Deutschland“ im Hinblick auf die Geschichte der Deutschen nicht zutreffend. Vielmehr solle man sich mehr auf das Grundgesetz und deutsche Werte besinnen.
Oft habe man den Eindruck, dass ein grobes Foulspiel auf dem Fußballplatz unter den Menschen mehr Emotionen freisetze als die Schandtaten der islamischen Fundamentalisten und des IS. Weiter forderte er daher mehr Offenheit beim Thema Flüchtlinge und vor allem eine ehrliche Diskussion in der Gesellschaft. Es könne nicht sein, dass Straftaten aus diesem Personenkreis totgeschwiegen werden. Straftäter gebe es auf der ganzen Welt, daher solle man auch in Deutschland damit ehrlich umgehen.
Richtung Türkei mahnte er zur Vorsicht: Der türkische Staatspräsident Erdogan will im Zusammenhang mit der Flüchtlingsdiskussion für die Türkei die Reisefreiheit türkischer Staatsbürger in der EU aushandeln. Tipi lobte die Beiträge der Türkei in Sachen Flüchtlingsaufnahme, meinte aber, dass sich hier die EU nicht auf die Bedingungen der Türkei einlassen solle.
Tipi sagte zum Ende seiner Ausführungen sinngemäß, bei all den derzeitigen Herausforderungen sollte man jedoch nicht seinen Nächsten vernachlässigen. Ein Lächeln könnte auch in schwierigen Situationen neuen Mut geben.
Im Anschluss an seine Ausführungen bedankte sich Thomas Heinz für die Rede und überreichte ein Gastgeschenk. Ismail Tipi wiederum stand, wie auch die anwesenden CDU-Kandidaten zur Kommunalwahl, für weitere Gespräche an den aufgestellten Bistrotischen für Gespräche zur Verfügung.
CDU-Informations- und Pressedienst