Wo Emotionen im Spiel sind bleibt die Sachlichkeit manchmal auf der Strecke. Für politisch handelnde Personen aber müssen sachliche Argumente immer den Vorrang vor emotionalen Empfindungen behalten. Deshalb setzt die Münsterer CDU als stärkste Kraft der Gemeindevertretung auf die sachbezogenen Argumente, wenn es um die Ausbauvariationen der Mozartstraße geht.
„Durch die aktuell gültige Straßenbeitragssatzung zahlen alle Münsterer Bürger für die Sanierung unserer gemeindeeigenen Straßen. Genau deshalb muss auch die für alle Münsterer beste Lösung gefunden werden“, macht der CDU-Fraktionsvorsitzende Thorsten Schrod die Haltung seiner Fraktion deutlich. Eines stellt Schrod umgehend ebenso unmissverständlich klar: „Keine der zurzeit diskutierten Varianten wird das heutige Frankenbachgelände über die Mozartstraße erschließen. Ganz im Gegenteil. Die Erschließung des Frankenbachgeländes wird über die Darmstädter Straße erfolgen. Hier werden in der Öffentlichkeit leider Ungenauigkeiten verbreitet“.
Wie schon während der Kommunalwahlen im März verkündet, wird die CDU das Frankenbachgelände als reines Gewerbegebiet entwickeln. Das Wählervotum hierfür ist eindeutig. Dass allerdings der Verkehr in der Mozartstraße durch das Gewerbegebiet zunehmen wird, hält Schrod für sehr unwahrscheinlich. Ganz im Gegenteil. „Welcher LKW quält sich schon durch enge Ortsstraßen, wenn er bequem von der B 45 in das Gewerbegebiet fahren kann? Außerdem ist die Brücke am JUZ für große LKW aufgrund des Gewichts nicht befahrbar.“ Dagegen würde das Verkehrsaufkommen in der Mozartstraße bei einem Wohngebiet auf dem Frankenbachgelände ganz sicher zunehmen. „Allein das Bringen und Abholen der Kinder des von der alten Mehrheit dort geplanten Kindergartens, würde zu einem erheblichen, zusätzlichen Verkehr in diesem Bereich führen“, ist sich auch Boris Rudolph, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Mitglied des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses (BPU) sicher. Gleichwohl legt die CDU in ihrer Stellungnahme großen Wert darauf, dass in Sachen Mozartstraße bisher Nichts entschieden ist. „Dies ist dem parlamentarischen Verfahren vorbehalten, das jetzt am 31. Mai mit der Sitzung des BPU und der Sitzung der Gemeindevertretung am 07. Juni in Gang kommt“, so der Fraktionsvorsitzende Thorsten Schrod klarstellend. Selbstverständlich werden hierbei auch die Anregungen der Anwohner Eingang in die Beratungen und die abschließende Entscheidung finden. Das ist für die Münsterer CDU selbstverständlich. Der Blick für die zukünftige Entwicklung der gesamten Gemeinde und auch die Interessen aller Münsterer Bürger sind hierbei allerdings ebenso nicht zu vernachlässigen. Schließlich existieren in Münster Straßen, in denen weitaus mehr Verkehr herrscht und in denen ebenfalls Familien mit ihren Kindern wohnen.